Schon lange vor Corona war das Interesse für Hirnforschung ein Steckenpferd von mir. Von daher beschäftige ich mich schon länger mit den Psychosomatischen Folgen von Stress und den ständig steigenden Zahlen von Menschen mit Depressionen, Burn-Out oder weiteren Volkskrankheiten.
Ein oft übersehenes Problem in unserer
Gesellschaft wurde durch Corona in den Fokus gedrängt. Die Einsamkeit.
Einsamkeit ist eine Stresssituation. Wie jede Stresssituation bereitet das BIOS
unseres Gehirns den Körper auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion
("Fight-or-Flight“) vor. Die essenziellen Stresshormone, die bei solchen kurzfristigen
Belastungen ausgeschüttet werden, sind Katecholamine, Adrenalin, Noradrenalin
und Dopamin.
Wenn diese Situation eintritt, verstärkt
der Organismus die Durchblutung der Extremitäten, was die Durchblutung der
zentralen Organe deutlich verschlechtert. In der weiteren Folge wird das Immunsystem
geschwächt und das Verdauungssystem reagiert mit Reizdarm-Problematik oder ein
Magengeschwür oder es werden Symptome Hautkrankheiten oder auch
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bsp. Bluthochdruck) verstärkt.
Um es klar zu sagen, Einsamkeit hat nicht
zwingend etwas mit allein sein zu tun. Ich persönlich kenn Ehepaare die auch „gemeinsam
einsam“ sind und alleinlebende Menschen die das Gefühl von Einsamkeit gar nicht
kennen.
„Für die Gesundheit des Menschen dürften
positive Sozialkontakte ebenso wichtig sein wie Essen oder Schlafen. Dies haben
Forscher um Livia Tomova vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) in
einem Isolationsexperiment herausgefunden. Die Resultate haben sie im Fachblatt
„Nature Neuroscience“ veröffentlicht.
Menschen verlangen nach einiger Zeit der Einsamkeit genauso nach anderen Menschen wie sie bei Hunger nach Essen verlangen. Die MIT gilt als eine der weltweit führenden Spitzenuniversitäten.“ Berichtet das
Medina Gesundheitsmagazin
„Die sogenannte Einsamkeitsquote der 45- bis 84-jährigen Deutschen stieg laut Bundesregierung in sechs Jahren um 15 Prozent.“ Schreibt
die „Welt“
Wenn Sie sich nun die Frage stellen, was hat das alles mit Leadership und Transformation zu tun?
Für Führungskräfte ergibt sich aus diesen Beobachtungen m.E. die Verantwortung, gerade in Zeiten von zunehmender Heimarbeit (durch Corona) den Blick zu schärfen und im Dialog mit den Mitarbeitern auf Indizien von Vereinsamung zu achten.
Für uns alle erwächst aus diesem Wissen die Verantwortung mehr Miteinander zu leben. Die Spaltung der Gesellschaft, die durch Corona nochmal deutlich verstärkt wurde, sollten wir so nicht stehen lassen.
Weitere Informationen finden Sie Beispielsweise unter:
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