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In all meinen bisherigen Beiträgen habe ich auf Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung und der damit Verbundenen Transformation hingewiesen.
Ich hoffe es ist mir gelungen auch einige Chancen schon anklingen zu lassen.
Wenn nicht will ich das hier jetzt unbedingt nachholen.
Bevor ich jetzt auf die Chancen der Digitalisierung zu sprechen komme möchte ich noch mal kurz einige Definitionen der Begriffs Arbeit aus Wikipedia zitieren, um das Bewusstsein für die vielfältige Auslegung eines Begriffes zu schärfen.
Arbeit steht für:
- Arbeit (Philosophie), Prozess der bewussten schöpferischen Auseinandersetzung des Menschen
- Arbeit (Betriebswirtschaftslehre), plan- und zweckmäßige, innerbetriebliche Tätigkeit von Arbeitspersonen
- Arbeit (Physik), Energiemenge, die bei einem Vorgang umgesetzt wird
- Arbeit (Sozialwissenschaften), zielbewusste, sozial durch Institutionen begründete menschliche Tätigkeit
- Arbeit (Volkswirtschaftslehre), einer der Produktionsfaktoren in der Volkswirtschaftslehre
- Erwerbstätigkeit, Tätigkeit zur Einkommenserzielung
- Lohnarbeit, Erwerbsarbeit eines abhängig Beschäftigten für Lohn oder Gehalt
Auch der Anteil der Selbständigen ging seit 2005 kontinuierlich zurück, was m.E. keine gute Entwicklung für einen Wirtschaftsstandort ist.
Wenn es denn so kommt, dass 40 – 60% der heutigen Arbeitsplätze durch die Digitalisierung verschwinden werden und Businessmodelle mit den Optionen „digitalisieren oder liquidieren“ zurechtkommen müssen, dann stellt sich für mich die Frage, was können wir Sinnvolles aus der neuen Wirklichkeit (#NewNormal) machen.
Die gute Nachricht ist, Roboter, Maschinen und KI haben keine Bedürfnisse. Außer Strom und regelmäßige Wartung gibt es nichts was man an Technik verkaufen könnte. Wenn die, die die Arbeit verrichten aber keine Bedürfnisse mehr haben und die, die Bedürfnisse haben kein Einkommen, dann geht ein zentraler Faktor unseres Wirtschaftens verloren. Die wesentliche Existenzberechtigung von Unternehmen liegt ja gerade in der Befriedigung der Bedürfnisse der Kunden.
Der angesehene Neurobiologe Gerald Hüther gibt in seinem Vortrag beim
#NWX19 sehr interessante Einblicke in die moderne Hirn-Forschung
und was denn alles möglich wäre, wenn wir damit beginnen würden.
So macht die Hirn-Forschung Schluss mit folgenden Mythen.
- Das Gehirn ist genetisch vor strukturiert und Potential ist eine Frage der Geburt.
Jedes Gehirn (wenn keine außerordentliche Einschränkung vorliegt) hat das gleiche Potential und die Verknüpfungsmöglichkeiten sin mehrfach größer als wir sie benutzen. - Die Flexibilität des Gehirns nimmt mit zunehmendem Alter ab.
Das Gehirn behält seine Flexibilität bis ins hohe Alter, wir können also immer noch dazu lernen. - Der Mensch ist ein Einzelkämpfer und muss seine Herausforderungen allein lösen.
Der Mensch wäre rein Hirntechnisch allein ein Nichts. Ohne die Möglichkeit zu lernen und nachzuahmen wären wir nicht mal in der Lage den aufrechten Gang auszuüben.
"Transformation darf meines Erachtens keine Beschleunigung der Wissensgesellschaft, sondern muss ein Übergang von der Wissensgesellschaft in die Weisheitsgesellschaft werden."
Durch das Überangebot an zu lösenden Aufgaben wird es aber auch kein Problem sein die Lösungen ausreichend zu honorieren. Wer sein Potential nicht nutzen möchte dem wird man ein neben einem Grundeinkommen immer wieder Angebote unterbreiten müssen, die seine Potential dazu anstacheln endlich sein natürliches Bedürfnis nach Entwicklung in Anspruch zu nehmen.
Bedingungslos kann das Ganze aus meiner festen Überzeugung nicht sein, den die Eigeninitiative ist nicht nur Bestandteil der Freiheit, sondern auch der Teilhabe.
Meine Entscheidung ist bereits gefallen, ich werde mich zukünftig deutlich mehr mit Musik und Kreativität als mit Automatisierungstechnik beschäftigen. Der Branche bleibe ich aber treu.
Bleiben Sie Wissensdurstig
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