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Montag, 31. Januar 2022

Musik macht intelligent und Kreativ.

Ich habe in den vergangenen Blogbeiträgen mehrfach darauf hingewiesen, dass Menschen im Laufe der Digitalisierung viele repetitiven Arbeiten, also Jobs, die keine hohen Anforderungen an Kreativität stellen, verlieren werden. Offiziell redet man von 45 – 60%. Da die finanziellen Vorteile, die sich aus der Automatisierung ergeben so massiv sind, wird sich in folge ein sog entwickeln, der m.E. durchaus das Potenzial hat 80% der heutigen Arbeitsplätze zu vernichten. Um es gleich dazuzufügen, es werden neue Arbeitsplätze entstehen und in einer schrumpfenden Gesellschaft wird auch nur so eine Wertschöpfung entstehen, die ausreichend ist, um die Renten derer zu bezahlen die aus Altersgründen nicht mehr erwerbstätig sind.

Was machen jetzt aber diejenigen die ihren bisherigen Job an eine KI, einen Roboter, eine Maschine verloren haben? Das Zauberwort zur Abgrenzung von KI heißt Kreativität. Hier wiederhole ich mich gerne. Was es braucht, um die Herausforderungen der Transformation 4.0 zu erfüllen. Übereinstimmend kommen alle Experten zum Gleichen Ergebnis.

  1. Die ReEvolution der Kreativität
  2. Die ReEvolution des Kunden und die
  3. Die ReEvolution der Kooperation. Und weil das nicht nur im Unternehmen gilt
  4. Die ReEvolution der Coopetition

Kreativität ist aber nachweißlich nicht nur ein wichtiger Baustein für die wirtschaftliche Zukunft unserer Gesellschaft. Kreativität ist auch der Baustein für ein gesünderes und längeres Leben. Wie sehr Kreativität unsere Intellektuelle Intelligenz (IQ) aber auch unsere Emotionale Intelligenz verbessern haben kanadische Wissenschaftler in einem Feldversuch herausgefunden. Kinder, die ein Musik-Instrument spielen und/oder singen, sind ihren Altersgenossen um 1-2 Klassen voraus (im Ergebnis einen Schultyp) voraus. Die kreative Beschäftigung beim Theaterspiel hat signifikant zu einer Steigerung des Sozialverhaltens, also der Emotionalen Intelligenz (EQ) beigetragen. Doch dazu werde ich morgen etwas ausführlicher schreiben.

Bleiben Sie wissensdurstig.

Mit freundlichem Gruß,
Frank M. Schmiedel

Mittwoch, 26. Januar 2022

Einsamkeit tötet. Ein unterschätztes Problem.

 


Schon lange vor Corona war das Interesse für Hirnforschung ein Steckenpferd von mir. Von daher beschäftige ich mich schon länger mit den Psychosomatischen Folgen von Stress und den ständig steigenden Zahlen von Menschen mit Depressionen, Burn-Out oder weiteren Volkskrankheiten.

Ein oft übersehenes Problem in unserer Gesellschaft wurde durch Corona in den Fokus gedrängt. Die Einsamkeit.
Einsamkeit ist eine Stresssituation. Wie jede Stresssituation bereitet das BIOS unseres Gehirns den Körper auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion ("Fight-or-Flight“) vor. Die essenziellen Stresshormone, die bei solchen kurzfristigen Belastungen ausgeschüttet werden, sind Katecholamine, Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin.

Wenn diese Situation eintritt, verstärkt der Organismus die Durchblutung der Extremitäten, was die Durchblutung der zentralen Organe deutlich verschlechtert. In der weiteren Folge wird das Immunsystem geschwächt und das Verdauungssystem reagiert mit Reizdarm-Problematik oder ein Magengeschwür oder es werden Symptome Hautkrankheiten oder auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Bsp. Bluthochdruck) verstärkt.

Um es klar zu sagen, Einsamkeit hat nicht zwingend etwas mit allein sein zu tun. Ich persönlich kenn Ehepaare die auch „gemeinsam einsam“ sind und alleinlebende Menschen die das Gefühl von Einsamkeit gar nicht kennen.

„Für die Gesundheit des Menschen dürften positive Sozialkontakte ebenso wichtig sein wie Essen oder Schlafen. Dies haben Forscher um Livia Tomova vom MIT (Massachusetts Institute of Technology) in einem Isolationsexperiment herausgefunden. Die Resultate haben sie im Fachblatt „Nature Neuroscience“ veröffentlicht.

Menschen verlangen nach einiger Zeit der Einsamkeit genauso nach anderen Menschen wie sie bei Hunger nach Essen verlangen. Die MIT gilt als eine der weltweit führenden Spitzenuniversitäten.“ Berichtet das Medina Gesundheitsmagazin

„Die sogenannte Einsamkeitsquote der 45- bis 84-jährigen Deutschen stieg laut Bundesregierung in sechs Jahren um 15 Prozent.“ Schreibt die „Welt“

Bei diesen deutlichen Zahlen kann eine verantwortungsvolle Politik sich nicht nur auf die Mortalitätsraten (Sterblichkeit) durch ein Virus konzentrieren.

Wenn Sie sich nun die Frage stellen, was hat das alles mit Leadership und Transformation zu tun?
Für Führungskräfte ergibt sich aus diesen Beobachtungen m.E. die Verantwortung, gerade in Zeiten von zunehmender Heimarbeit (durch Corona) den Blick zu schärfen und im Dialog mit den Mitarbeitern auf Indizien von Vereinsamung zu achten.
Für uns alle erwächst aus diesem Wissen die Verantwortung mehr Miteinander zu leben. Die Spaltung der Gesellschaft, die durch Corona nochmal deutlich verstärkt wurde, sollten wir so nicht stehen lassen.

Weitere Informationen finden Sie Beispielsweise unter:

www.einsam-durch-corona.de

Freitag, 21. Januar 2022

Die Rückkehr ins Paradies oder wie Digitalisierung zum Wunder wird.




Lesezeit 5 Minuten.

In all meinen bisherigen Beiträgen habe ich auf Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung und der damit Verbundenen Transformation hingewiesen.
Ich hoffe es ist mir gelungen auch einige Chancen schon anklingen zu lassen.
Wenn nicht will ich das hier jetzt unbedingt nachholen.

Bevor ich jetzt auf die Chancen der Digitalisierung zu sprechen komme möchte ich noch mal kurz einige Definitionen der Begriffs Arbeit aus Wikipedia zitieren, um das Bewusstsein für die vielfältige Auslegung eines Begriffes zu schärfen.

Arbeit steht für:
  • Arbeit (Philosophie), Prozess der bewussten schöpferischen Auseinandersetzung des Menschen
  • Arbeit (Betriebswirtschaftslehre), plan- und zweckmäßige, innerbetriebliche Tätigkeit von Arbeitspersonen
  • Arbeit (Physik), Energiemenge, die bei einem Vorgang umgesetzt wird
  • Arbeit (Sozialwissenschaften), zielbewusste, sozial durch Institutionen begründete menschliche Tätigkeit
  • Arbeit (Volkswirtschaftslehre), einer der Produktionsfaktoren in der Volkswirtschaftslehre
  • Erwerbstätigkeit, Tätigkeit zur Einkommenserzielung
  • Lohnarbeit, Erwerbsarbeit eines abhängig Beschäftigten für Lohn oder Gehalt
Viele bringen noch immer das Wort Arbeit vorrangig mit Lohn- oder Erwerbsarbeit in Verbindung. Wobei der Anteil der Arbeiter längst auf <15% gesunken ist.
Auch der Anteil der Selbständigen ging seit 2005 kontinuierlich zurück, was m.E. keine gute Entwicklung für einen Wirtschaftsstandort ist.

Wenn es denn so kommt, dass 40 – 60% der heutigen Arbeitsplätze durch die Digitalisierung verschwinden werden und Businessmodelle mit den Optionen „digitalisieren oder liquidieren“ zurechtkommen müssen, dann stellt sich für mich die Frage, was können wir Sinnvolles aus der neuen Wirklichkeit (#NewNormal) machen.

Die gute Nachricht ist, Roboter, Maschinen und KI haben keine Bedürfnisse. Außer Strom und regelmäßige Wartung gibt es nichts was man an Technik verkaufen könnte. Wenn die, die die Arbeit verrichten aber keine Bedürfnisse mehr haben und die, die Bedürfnisse haben kein Einkommen, dann geht ein zentraler Faktor unseres Wirtschaftens verloren. Die wesentliche Existenzberechtigung von Unternehmen liegt ja gerade in der Befriedigung der Bedürfnisse der Kunden.

Der angesehene Neurobiologe Gerald Hüther gibt in seinem Vortrag beim
#NWX19 sehr interessante Einblicke in die moderne Hirn-Forschung 
und was denn alles möglich wäre, wenn wir damit beginnen würden.

So macht die Hirn-Forschung Schluss mit folgenden Mythen.
  1. Das Gehirn ist genetisch vor strukturiert und Potential ist eine Frage der Geburt.
    Jedes Gehirn (wenn keine außerordentliche Einschränkung vorliegt) hat das gleiche Potential und die Verknüpfungsmöglichkeiten sin mehrfach größer als wir sie benutzen.

  2. Die Flexibilität des Gehirns nimmt mit zunehmendem Alter ab.
    Das Gehirn behält seine Flexibilität bis ins hohe Alter, wir können also immer noch dazu lernen.

  3. Der Mensch ist ein Einzelkämpfer und muss seine Herausforderungen allein lösen.
    Der Mensch wäre rein Hirntechnisch allein ein Nichts. Ohne die Möglichkeit zu lernen und nachzuahmen wären wir nicht mal in der Lage den aufrechten Gang auszuüben.
Wenn das so ist, dann haben wir allen Grund darüber nachzudenken wie wir Gesellschaft, Wirtschaft und Politik so (NEU) denken, dass wir in Zukunft unser aller Potential besser nutzen. Zum Erhalt unserer Lebensgrundlage unserem Planeten. Genug zu tun, gibt es.

"Transformation darf meines Erachtens keine Beschleunigung der Wissensgesellschaft, sondern muss ein Übergang von der Wissensgesellschaft in die Weisheitsgesellschaft werden."

Es gibt mehr zu tun als „make Money“ and „make more Money“ den dazu gibt es zukünftig Automaten. 

Durch das Überangebot an zu lösenden Aufgaben wird es aber auch kein Problem sein die Lösungen ausreichend zu honorieren. Wer sein Potential nicht nutzen möchte dem wird man ein neben einem Grundeinkommen immer wieder Angebote unterbreiten müssen, die seine Potential dazu anstacheln endlich sein natürliches Bedürfnis nach Entwicklung in Anspruch zu nehmen. 

Bedingungslos kann das Ganze aus meiner festen Überzeugung nicht sein, den die Eigeninitiative ist nicht nur Bestandteil der Freiheit, sondern auch der Teilhabe.

Meine Entscheidung ist bereits gefallen, ich werde mich zukünftig deutlich mehr mit Musik und Kreativität als mit Automatisierungstechnik beschäftigen. Der Branche bleibe ich aber treu.

Bleiben Sie Wissensdurstig

Dienstag, 18. Januar 2022

Wenn Weltanschauung extrem wird und warum ich mich von Esoterik abgrenze.



Wie doch persönliche Angriffe und die Verteidigung einer Haltung zu mehr Klarheit und Schärfung der eigenen Haltung führen können.

Als getaufter evangelischer Christ bin ich  in einer kleinen Mittelstadt in Hessen aufgewachsen und so war die Existenz einer Kraft, die außerhalb der menschlichen Vorstellungskraft liegt für mich selbstverständlich. Das alle Menschen einen einzigen Ursprung haben, eine Tatsache, die auch von der Naturwissenschaft belegt ist, habe ich im Kindergarten erfahren.

Die ersten Risse in mein christliches Weltbild hat die evangelische Kirche selbst zu vertreten, als sie den hochangesehenen und beliebten Pfarrer vom Ort jagte, da dieser eine Affäre mit einer Vikarin offenbarte. Dabei war doch jeden Sonntag die Rede davon, dass das Fleisch schwach sei.

Mit dem Beginn einer Lehre trat ich dann in den Kreis der technischen Wissenschaften ein die sich mit Zahlen, Daten, Fakten beschäftigt. Mein Interesse an Glauben und Spiritualität versank ins Bodenlose und weil ich zu dieser Zeit ein Linker war, gehörte es zum guten Ton sich vom „Opium für das Volk“ zu distanzieren.

Da ich in meiner Jugend in allerlei Vereinen engagiert war und viel ehrenamtliche Arbeit in der Jugendarbeit von Kirche, Stadtjugendpflege und zwei Vereinen organisiert habe, dachte ich nach der Gründung einer Familie mehr an beruflichen Erfolg und fachliches Wachstum. Mit gutem Erfolg, denn nach bestandener Meisterprüfung konnte ich schnell in die Betriebsleitung und später in die Automatisierungstechnik wechseln.

Die umfangreiche Reisetätigkeit war eine gute Option familiäre Probleme auszublenden aber eben nicht zu lösen. So versuchte ich mit dem gleichen Bewusstsein aber einer anderen Frau eine neue Familie zu gründen. Wohin man auch geht, man nimmt sich immer mit. Und es kam, wie es kommen musste, in der halben Zeit und der doppelten Anzahl an Kindern flog mir meine 2. Ehe um die Ohren.

Als ich mich im Herbst 2001 von meiner gewalttätigen Frau trennte und die toxische Ehe verlies war ich endlich an dem Punkt mir die Details meines Bewusstseins anzuschauen. Was ich im Zusammenhang mit meiner Selbstreflexion gelernt habe ist sicher eines. Es gibt da draußen mehr als das was Wissenschaft heute schon erklären kann. Ob man das mit Schicksal, Resonanzgesetz, Spiegelneuronen, göttlicher Fügung oder "Dat iss so" erklärt wird, ist mir persönlich dabei egal.

Was ich aber auch zunehmend gelernt habe, dass jede Weltanschauung, egal ob sie durch Religion, Politik oder durch Spaghetti initialisiert wurde zum Verhängnis wird, wenn ein Dogma daraus entsteht. Der Alleinvertretungsanspruch einer Überzeugung verhindert die Selbstreflexion. Die Fähigkeit zur Selbstreflexion trennt sowohl in der Psychiatrie als auch in der Psychoanalyse zwischen Gesundheit und einer psychischen Störung.

Esoterik (von altgriechisch ἐσωτερικός esōterikós ‚innerlich‘, dem inneren Bereich zugehörig, von innen her [verstehbar][1]) ist in der ursprünglichen Bedeutung des Begriffs eine philosophische Lehre, die nur für einen begrenzten „inneren“ Personenkreis zugänglich ist, im Gegensatz zu Exoterik als allgemein zugänglichem Wissen. Andere traditionelle Wortbedeutungen beziehen sich auf einen inneren, spirituellen Erkenntnisweg, etwa synonym mit Mystik, oder auf ein „höheres“, „absolutes“ Wissen. Quelle: Wikipedia

Esoterik ist wie schon die Definition beschreibt ein „geheimes“, absolutes Wissen, dass nur von einem eingeweihten Kreis richtig interpretiert wird. Das ist genau so absurd wie falsch, da zum Beispiel die „Hermetischen Gesetze“ (hermetisch verriegelt) heute für jeden zugänglich sind und überwiegend von der Wissenschaft belegt. Aber das wäre nur ein schwacher Grund, um sich von Esoterikern zu distanzieren.

Für mich wirkt viel schwerer die zunehmende Nähe zum Rechtsradikalismus, die seit dem Beginn der Pandemie in der sogenannten „Querdenker-Szene“ offen sichtbar wird. Seit einiger Zeit habe ich auch privat einige Menschen aus meinem Bekanntenkreis deswegen verabschiedet, weil es hier nur noch um Spaltung der Gesellschaft und Zerschlagung der demokratischen Ordnung geht. Wenn Glaube Extrem wird, dann entsteht Hass und Entzweiung. Das Gegenteil von dem, was alle Weltanschauungen einst wollten und was Grundlage der anerkannten Menschenrechte der UN und unserer Verfassung ist.

Anders verhält es sich mit der Spiritualität. Diese lässt den Glauben an übernatürliche Phänomene zu, ohne auf eine explizite Auslegung eines gemeinschaftlichen Glaubens zu beharren. Das Einzige was den meisten Spiritualität praktizierenden Menschen eigen ist, ist eine Überzeugung, dass es eine ganzheitliche Betrachtung von Ursachen braucht. Sicherlich zu Recht. Oftmals findet die Wissenschaft keine Erklärung für Ursachen. Es ist kein Zufall, dass die Technische Universität München in ihrem Klinikum rechts der Isar einen Studienzweig für Komplementärmedizin und Naturheilkunde eingerichtet hat.

Spiritualität (von lateinisch spiritus, Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘ – wie altgriechisch ψύχω bzw. ψυχή, siehe Psyche) ist die Suche, die Hinwendung, die unmittelbare Anschauung oder das subjektive Erleben einer sinnlich nicht fassbaren und rational nicht erklärbaren transzendenten Wirklichkeit, die der materiellen Welt zugrunde liegt. Spirituelle Einsichten können mit Sinn- und Wert Fragen des Daseins, mit der Erfahrung der Ganzheit der Welt in ihrer Verbundenheit mit der eigenen Existenz, mit der „letzten Wahrheit“ und absoluter, höchster Wirklichkeit sowie mit der Integration des Heiligen, Unerklärlichen oder ethisch Wertvollen ins eigene Leben verbunden sein. Quelle: Wikipedia

Da ich als Mensch der sich offen zu seiner Spiritualität bekennt schnell mal missverstanden  und in die Ecke von "Verschwurbelern" gestellt werde ist es mir ein inneres Bedürfnis mich ganz klar gegen alle Extreme abzugrenzen.
Meine heilige Schrift ist das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
und die Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen. Diese klären die Gedanken‑, Gewissens- und Religionsfreiheit sehr präzise. 

Artikel 18

Jeder hat das Recht auf Gedanken‑, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.

Mittwoch, 12. Januar 2022

Eine neue Definition von Teilhabe (2)


Wie ich bereits in meinem letzten Blogbeitrag beschrieben habe, werden wir mit einem
BIOS von Schutzmechanismen geboren und das ist gut so. Angst ist nichts schlechtes,
es ist gut Angst zu haben. Evolutionär betrachtet haben sich sogar nur die „Angsthasen“,
also die Menschen, die sich vor dem Säbelzahntiger versteckt haben, fortgepflanzt.

Entscheidend ist wie wir auf die Gefahr reagieren. Hier spielen unsere Erfahrungen, also unser „Bewusst-Sein“ die entscheidende Rolle. Unsere Glaubenssätze, also das was in unserer Großhirnrinde gespeichert ist bestimmt unsere Reaktion, unser Verhalten.
Der US-Amerikanische Schauspieler und Filmproduzent Will Smith hat es sehr treffend formuliert.

„Du musst dich daran erinnern, dass Angst nicht echt ist. Es ist ein Produkt der Gedanken, die du kreierst. Versteh mich nicht falsch, Gefahr ist sehr echt, aber Angst ist eine Entscheidung“

In einer VUKA-Welt (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Ambivalenz) werden immer mehr liebgewonnene Sicherheiten aufgelöst. Seit Beginn der COVID-19-Pandemie hat die Dynamik so sehr zugelegt, dass wir mittlerweile von einer BANI-Welt (Brüchig, Angst-Erregend, Nicht-Linear, Inkonsistent) sprechen. Doch das sind nur Akronyme, um ein Etikett für den Status 
Quo zu finden.

Aber wo gehen wir hin (Quo Vadis)?

Die Arbeitswelt wird sich durch die neuen Bedingungen radikal verändern müssen. Die klassische „Beamtenmentalität“ hat nicht nur im öffentlichen Dienst, sondern auch in den Konzernen und Großunternehmen ausgedient. Das Thema, ein Betrieb von der Lehre bis zur Rente ist auch schon lange vorbei.
Wie sieht also die neue Arbeitswelt in der radikal digitalen #NewWork aus?

Ich versuche mich mal in einer Vision.

  • Alle repetitiven (sich wiederholende) Arbeiten werden von Computern und Robotern
    übernommen. (Buchhaltung, Vertriebsinnendienst, Bankangestellter, u.v.m.)

  • Unternehmen werden zu dezentralisierten Einheiten in denen selbst  organisierte Teams einzelne Aufgabengebiete oder Projekte bearbeiten.

  • Employier-Sharing wird eher die Normalität als die Ausnahme sein

  • Die meisten Unternehmen werden gar nicht mehr mit festen Mitarbeitern,
    sondern mit freien Einzelunternehmern oder autonomen Expertenteams
    zusammenarbeiten.
  • Lebenslanges Lernen wir zum Staatsziel womit die Stärkung der Aus- und
    Weiterbildung über öffentliche und private Fonds gefördert wird und nicht
    mehr über die Agentur für Arbeit.

  • Politik wird nicht nur handelnd, sondern auch erklärenden .


Da man den Vorzug von Coopetition in den Unternehmen erkannt hat ist der Knowhow-Flow zwischen Unternehmen gewollt und nicht sanktioniert.

Wenn die Menschen in Zukunft mehr Eigenverantwortung übernehmen müssen, um das Gesamtsystem zu stabilisieren, dann werden hier aber auch neue Formen der existenziellen Absicherung, wie z.B. ein Bürgergeld und/oder negative Einkommenssteuer und vor allem eine Reformierung der Sozialsysteme (nicht rein staatlich) vorangetrieben werden müssen.

Bleiben Sie Wissensdurstig, Ihr Frank M. Schmiedel

Eine neue Definition von Teilhabe! (1)


Im Zusammenhang mit der voranschreitenden Digitalisierung werden
nach seriösen Schätzungen etwa 40 -60% der bestehenden Arbeitsplätze
wegfallen. Natürlich werden auch neue Arbeitsplätze entstehen aber diese
benötigen völlig neue Kenntnisse (Skills). Das damit verbundene Potential
an Weiterbildung und Qualifizierung ist enorm.

Gleichwohl sind solche Entwicklungen immer mit Ängsten verbunden. Unser
menschliches BIOS (Amygdala) ein Teil des limbischen Systems zusammen
mit dem Hippocampus regelt die Entstehung von Angstgefühlen.

In der Folge können Symptome wie Herzklopfen, Anstieg des Blutdrucks,
schnelle Atmung bis hin zur Atemnot, trockener Mund, veränderte Mimik,
Blässe oder Erröten, Schwitzen, Zittern, Schwäche, Schwindelgefühl, Durchfall,
Harndrang und Übelkeit sowie eventuell auch Wahrnehmungsstörungen oder
Ohnmacht auftreten. Vermittelt werden diese Reaktionen durch das sympathische Nervensystem.

Eine solche Kettenreaktion kann nicht im Interesse des Gesundheitswesens und
auch nicht im Interesse der Gesellschaft sein. Ziel der gesellschaftlichen
Bemühungen sollte also ein Abbau von Mangel und Angst sein. Ein zentrales
Ziel muss die Möglichkeit sein, durch Arbeit selbständig die gesellschaftliche
Teilhabe zu sichern. Wie schnell der Verlust von Arbeit und Einkommen zum Massenphänomen wird, sollte spätestens nach den Lockdown Maßnahmen
durch die Corona Pandemie jedem klar sein.

Arbeit beendet nicht nur die
Bedürftigkeit und die mit unfrei-
williger Arbeitslosigkeit verbundenen persönlichen Belastungen, sondern
bedeutet auch die Wiedereingliederung
in den beruflichen Alltag. Arbeit bedeutet
nicht nur „Broterwerb“, sondern ist auch
ein Beitrag zur gesellschaftlichen Teilhabe,
zur Selbstbestätigung, zur Verantwort-ungsübernahme und zur Entwicklung von Selbstwirksamkeit.

Eine Neuordnung des Grundeinkommens scheint hier aus meiner festen Überzeugung unabdingbar und ist ja zum Glück von der neuen Bundesregierung auch beabsichtigt.

Jetzt werden sich manche verwundert fragen, „gibt es denn schon ein Grundeinkommen“?

Ja, das gibt es schon sehr lange. Nannte sich erst Sozialhilfe dann ALG II (Hartz IV) und wird nach den Plänen der neuen Ampel-Regierung demnächst Bürgergeld heißen. Gut, dass man dann Bedürftige nicht mehr in einem Atemzug mit einem verurteilten Verbrecher nennt, aber das nur am Rande.

Auch wenn ein Bedingungsloses Grundeinkommen m.E. nicht im Interesse der Gesamtgesellschaft sein kann, sollte eine Reform eines Grundeinkommens schon deswegen vorgenommen werden, weil das heutige ALGII zu 1/3 in der Verwaltung versickert. Einen solchen Mangel an Effektivität können und sollten wir uns nicht weiter leisten.

Die Transformation in eine digitalisierte Welt verlangt aber nicht nur Überarbeitung des Grundeinkommens, sondern auch eine Überarbeitung der Definition des Begriffes Arbeit.

Montag, 10. Januar 2022

Quo Vadis; Digitalisierung Deutschland 2022?




Ob Artenvielfalt, Ressourcenschutz oder Klimawandel, dass unsere
Umwelt im Zusammenspiel mit dem menschlichen Handeln zu verstehen
ist hätte Alexander Humboldt sehr sicher mit „Ja“ beantwortet.
"Alles hängt mit allem zusammen" - so lautete Humboldts Ansicht.

Als ganzheitlich denkender Mensch kann ich mich dieser Überzeugung gut
anschließen. Mit der Erkenntnis von Zusammenhängen ist aber noch nichts
gewonnen. Das Handeln als Reaktion auf eine Erkenntnis ist entscheidend.

Der österreichische Neurologe und Psychiater Viktor Frankl rät uns, nicht in
Hysterie zu verfallen, sondern unsere Optionen zu sondieren.
„Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum haben wir
die Freiheit und die Macht, unsere Reaktion zu wählen. In unserer Reaktion
liegen unser Wachstum und unsere Freiheit.“

Da ruft uns Giuseppe Tomasi di Lampedusa zu: 
„Wenn wir wollen, dass alles
so bleibt, wie es ist, dann ist es nötig, dass sich alles verändert.“

Aber wie? Nun, wenn man mich fragt, auf keinen Fall mit Rückschritt und Mangeldenken.

Aus meiner festen Überzeugung liegt die 3. Alternative zwischen Leugnen des Klimawandels und Klimahysterie als Beispiel bereits in der Luft. Konsequente Anwendung von Hightech.

1. Maximale Nutzung von Homeoffice (ca. -5 Mio. Tonnen CO2)
2. Selbstfahrende Taxis ohne Individualverkehr (ca. -130 Mio. Tonnen CO2)
3. Produktion mit 3D-Druck (ca. -???? Mio. Tonnen CO2)
4. Nutzung von Fleischersatzprodukten.
Um nur mal ein paar aktuelle Trends aufzugreifen.

Die Transformation kann also nicht zurück auf die Bäume heißen, sondern bestenfalls „Zurück in die Zukunft“.
Diese Zukunft hat bereits begonnen und spätestens ab heute können wir sie aktiv gestalten. Hier hat Deutschland einen immensen Nachholbedarf. Auf Grund der immer noch mangelhaften Infrastruktur hinkt Deutschland bei vielen Entwicklungen deutlich hinterher. Mit der Folge, dass viele Trends als eine Art Heimsuchung über Deutschland hereinbrechen werden, wenn sie nicht mehr zu stoppen sind. Die Corona-Pandemie ist hierfür nur ein leichter Vorgeschmack.

Das die hier gemachten Aussagen keine Erfindung sind belegen die Zahlen des European Center for Digital Competitiveness – Digital Riser Report 2021. Hier wird in erschreckender Weise deutlich, wie groß der Abstand Deutschlands zur Weltspitze in 12 Jahren GroKo geworden ist.

Da alles mit allem zusammenhängt ist es aber nicht meine Absicht die Verantwortung auf die Regierungen abzuwälzen. Wir als Gesellschaft haben hier geschlafen. Nun wird es höchste Zeit aufzustehen, bevor es ein schlimmes Erwachen gibt.

Meine ganzheitliche Expertise aus 30 Jahren Digitalisierung, Automatisierung und 45 Jahren Changemanagement und Lebenslanges Lernen bringe ich gerne mit.

Bleiben Sie wissensdurstig.




Sonntag, 9. Januar 2022

AD(H)S, Disorder oder Feature?


I
CD10.F90 Hyperkinetische Störungen
Diese Gruppe von Störungen ist charakterisiert durch einen frühen Beginn, meist
in den ersten fünf Lebensjahren, einen Mangel an Ausdauer bei Beschäftigungen,
die kognitiven Einsatz verlangen, und eine Tendenz, von einer Tätigkeit zu einer
anderen zu wechseln, ohne etwas zu Ende zu bringen.

Diese kurze Beschreibung aus der ICD 10 lässt nicht erahnen was eine solche
Diagnose für Betroffene und ihre Eltern bedeutet. Noch weniger kann man erklären
welche irrationalen Verhaltensweisen Menschen an den Tag legen können die von
einer solchen Diagnose bei einem Kollegen erfahren; doch alles der Reihe nach.

Im Jahre 2002 bekam ich mit 41 Jahren nach einem Test bei einem Neurologen die Diagnose ADS. Die Hyperaktivität meiner Kinder und Jugendzeit mein Leben prägte hatte sich wohl ausgewachsen, nur kannte in den 1960er-70er Jahre keiner dieses „Krankheitsbild“.

Ich kann heute nicht mehr sagen was mich dazu verleitet hat diese Diagnose öffentlich zu machen, die Reaktion war jedenfalls nicht wie erwartet. Anteilnahme, Empathie oder Interesse was denn das überhaupt bedeutet? Nein. Einige Kollegen fühlten sich geradezu
ermuntert dieses Wissen zum Anlass für Mobbing zu nehmen. Von daher gebe ich keine
Empfehlung für ein vorschnelles Outing in solchen Belangen.

Da ich mich in der Folge aber sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt habe, möchte ich hier mal eine Lanze für die Vorzüge von AD(H)S brechen.

Menschen mit ADHS...
  • …sind häufig Querdenker (im positiven Sinn) und Erfinder
  • …sind oft unkonventionelle, mutige und streiterfahrene Weltverbesserer
  • …bleiben bei einem Standpunkt, wenn sie davon überzeugt sind
  • …arbeiten sehr hartnäckig an einer Sache, wenn sie dafür brennen
  • …haben meist eine besonders genaue Wahrnehmung
  • …sind oft besonders kreativ und intuitiv
  • …sind häufig Literaten oder Künstler
  • …sind besonders ehrlich (tragen das Herz auf der Zunge)
Typische Stärken von Menschen mit ADHS auf einen Blick:
  • Kreativität
  • Hilfsbereitschaft
  • Einsatzbereitschaft
  • Feinfühligkeit/Sensibilität
  • Emotionalität
  • Ehrlichkeit
  • Begeisterungsfähig
  • Spontanität
  • Charme
  • Ideenreichtum
  • Phantasie

Wenn Sie als Unternehmen in der digitalisierten Zukunft erfolgreich bleiben wollen, sollten Sie nach Menschen mit diesen Features suchen, denn das sind die Eigenschaften, die für Innovation benötigt werden. Und nur 5-6 % der Bevölkerung verfügen über diese Vorzüge.

Wenn Sie selbst von ADHS betroffen sind, dann werden Sie sich dieser Vorzüge bewusst und Arbeiten an der Optimierung ihrer Stärken. So meine Empfehlung.

Bleiben Sie wissensdurstig.

Link zur Coaching-Homepage: www.frankmschmiedel.de

Samstag, 8. Januar 2022

Warum brauchen wir WIN 4.0 (WERTE 3)



Das WIN/WIN Prinzip als eines der Ergebnisse des „Harvard Negotiation Project“ (PON)
bildet heute schon weitreichend die Grundlage von Verhandlungen. Erschreckend ist an dieser Stelle die Tatsache, dass trotzdem noch so viele Kompromisse gemacht werden.

Selbst in Filmen oder Talkshows hört man immer mal wieder den Ausspruch, das ist eine WIN/WIN-Situation. Doch was hat es mit diesem WIN/WIN wirklich auf sich.

Der Entdecker des WIN/WIN-Prinzips (John Forbes Nash; „A Beautiful Mind“) wird bei
seiner Erkenntnis mit den Worten zitiert:

 „Das Beste Ergebnis für die Gruppe entsteht, wenn jeder in der Gruppe das Beste
  für sich tut und gleichzeitig das Beste für die Gruppe.“

Bei genauer Betrachtung straft er mit dieser Erkenntnis sowohl die Altruisten als auch die Egoisten Lügen. Weitergedacht könnte man auch die Sozialisten und die Kapitalisten als Beispiel heranziehen. Das Optimum liegt wie so oft in der Mitte.

Diese „Doppelgewinn-Strategie“ wird oft bereits auf ein „Triple-WIN“-Strategie erweitert.
Hierbei wird als Beispiel in einer Lieferkette darauf geachtet, dass Lieferant, Produzent und Kunde in der Würdigung ihrer Interessen zu einem Gewinn kommen.

Aus ganzheitlicher Sicht greift aber auch dieser Fortschritt zu kurz. Eine ganzheitliche Würdigung aller Interessen schließt die Interessen:
· des Individuums (Vertreter der eigenen Interessen)
· des Staates (Vertreter zum Schutz im Inneren wie im Außen)
· der Wirtschaft/Organisationen (Vertreter der Menschen in ihrer Versorgung)
· der Natur/Umwelt (als Vertreter von Menschen, Tieren und Pflanzen und deren Nachkommen)
mit ein. Und natürlich alle Interessen, die sich aus dem Gesamtgeflecht ergeben.

Dies alles habe ich in meiner WIN 4.0 Strategie zusammengefasst.
In der sicheren Überzeugung, dass die Herausforderungen der Zukunft nur so zu meistern sind. 
Es ist eigentlich unbegreiflich warum wir so geniale Ideen wie vernetzte-verteilte-Intelligenz ausschließlich der KI und der Automatisierungstechnik überlassen wollen.

Lasst uns der Verteilte Künstliche Intelligenz (Distributed Artificial Intelligence; DAI) 
eine Verteilte Humane Intelligenz (Distributed Human Intelligence; DHI) voraus stellen.


Freitag, 7. Januar 2022

Werte ohne Prinzipien sind wertlos!? (2)



Als christlich sozialisierter Mensch fällt es nicht schwer ein paar Prinzipien aufzuführen.
Da finden sich gleich in den 10 Geboten Prinzipien wie
5. Du sollst nicht töten.
6. Du sollst nicht ehebrechen.
7. Du sollst nicht stehlen.
8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.

In den 7 Todsünden finden viele Christen auch Grundgesetze die, wenn auch negativ formuliert, als Prinzipien gelten könnten. Hochmut, Habgier/Geiz, Wollust, Zorn, Völlerei, Neid und Trägheit.
Spätestens hier hätte für Christen die Zustimmung zu einer „Geiz ist geil“-Kampagne enden müssen.

Wenn man sich aus dem Kreis der Amtskirche herausbewegt, lernt man auch Universelle Gesetzmäßigkeiten wie die Hermetischen Prinzipien (Kybalion) kennen.
4. Das Prinzip der Polarität
5. Das Prinzip des Rhythmus (Resonanzprinzip)
6. Das Prinzip der Kausalität (Ursache und Wirkung)

Diese Prinzipien stehen in einer Abfolge von Prioritäten. Das 
  • Polaritätsprinzip steht über dem 
  • Resonanzprinzip.
Eine eindeutig weltliche Sicht der Prinzipien existiert aber durchaus auch.

„Die goldene Regel“

Die Regel die schon 500 Jahre v.Chr. in den Erzählungen über Konfuzius zu finden ist, der im Lunyu (Gesammelte Aussprüche des Konfuzius), berichtet: „Zigong fragte, ob es ein Wort gebe, an das man sich das ganze Leben hindurch halten könne. Der Meister sagte: „Es heißt wohl shù. Was man selbst nicht wünscht, anderen Menschen nicht zufügen.““ (Lunyu, 15, 23) Die Humanität und die Beachtung der Ein- und Unterordnung in der Gesellschaft sind nach der goldenen Regel in Einklang zu bringen.

Im Gleichklang wird diese Regel durch alle Weltreligionen wiederholt.

Hinduismus: „Man soll niemals einem anderen antun, was man für das Eigene Selbst als verletzend betrachtet. Dies, im Kern, ist die Regel aller Rechtschaffenheit“. (Dharma)

Buddhismus: „Was für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, das ist auch für den anderen eine unliebe und unangenehme Sache. Was da für mich eine unliebe und unangenehme Sache ist, wie könnte ich das einem anderen aufladen?“ (Buddha)

Judentum: „Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott.“

Christentum: „Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“

Und wenig verwunderlich auch im Islam findet sich diese allumfassende Weisheit des Urgrundes, die „Goldene Regel“ wieder.

Islam: „Keiner von euch ist gläubig, solange er nicht für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht. Wünsche den Menschen, was du dir selbst wünschst, so wirst du ein Muslim.“

Dieser Einklang hatte sicherlich auch Immanuel Kant inspiriert als er seinen Weltbekannten „Kategorischen Imperativ“ formulierte: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Bei einer solch massiven Anhäufung von Übereinstimmung von unterschiedlichen Weltanschauungen kann ich nicht an einen Zufall glauben. Vielmehr scheint es sich hier um ein Prinzip, ein universelles Gesetz zu handeln.

Last not least hat der Mathematiker John F. Nash in den 1950er Jahren ein Prinzip entdeckt und nachgewiesen, dass als „Harvard-Prinzip“ Einzug in die moderne Wirtschaftsethik fand und weitläufig als WIN/WIN-Prinzip Bekanntheit erlangte.

Unabhängig von ihrer kulturellen Prägung bringen Menschen folgende Bedürfnisse zum Ausdruck:

leben (körperliches und finanzielles Wohlergehen),
lieben (soziales Wohlergehen),
lernen (mentales Wohlergehen) und
• ein Vermächtnis hinterlassen (seelisches Wohlergehen).
 
Der leider schon verstorbene, amerikanische Bestseller Autor Stephen R. Covey hat folgenden 12 Prinzipien für das Gelingen wahrer Größe formuliert an denen sich Werte ausrichten sollten:

• Authentisch sein
• Sich einbringen (Proaktiv sein)
• Die eigenen Prioritäten leben (Anm: und sich nicht von anderen steuern lassen)
• Sich zurücknehmen
• Das Gegenüber wahrnehmen
• Verantwortung wahrnehmen
• Nicht schlecht über Dritte reden
• Win/Win-Denken
• Vielfalt suchen und fördern
• Nicht aufhören zu lernen
• Kraft aus der eigenen Erneuerung schöpfen
• Gelerntes weitervermitteln

Was das WIN/WIN Prinzip kann und warum wir in der Zukunft WIN 4.0 benötigen erfahren Sie in meinem nächsten Beitrag.

Bleiben Sie Wissensdurstig.

Donnerstag, 6. Januar 2022

Werte ohne Prinzipien sind wertlos!? (1)


Wenn man sich durch das Gros der deutschen Consultants als anerkannten
Experten und ihren Inhalt (Content) arbeitet dann fällt auf, dass ein Thema eine
Schlüsselrolle einnimmt. Das Thema WERTE. Werte sind von zentraler Wichtigkeit.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass auf jeder Unternehmens-Homepage ein
Abschnitt oder sogar eine ganze Seite den vom Unternehmen gelebten, oder
zumindest gewollten Werte stehen.

Ich habe mal willkürlich auf einigen Seiten geschaut und mal einige dieser Werte zusammengetragen:

Mittwoch, 5. Januar 2022

Von Chancensuchern und Risikovermeidern

Innovativ und skrupellos: Was hinter Apples Aufstieg zum
Drei-Billionen-Konzern steckt. Titelt das Handelsblatt vom 4.01.2022

"Das wertvollste Unternehmen der Welt bricht alle Börsenrekorde. 
Dahinter steckt eine einmalige, teilweise recht rüde Strategie."

Ich kann auch mach weiteren Recherchen keine Skrupellosigkeit erkennen und rüde Strategie ist wohl auch eher relativ. Ohne jetzt in Whataboutism zu verfallen sollte durchaus auch andere Marktbegleiter mal etwas genauer studieren. Wir in Deutschland haben es nicht mehr so mit Chansensuchern, da bleiben nur noch die Risikovermeider.

Die Schweizer Bank UBS kommt im Fall Apple zu einer beeindruckenden Prognose: Zukunftsfelder wie Augmented Reality, Videostreaming, Gesundheit und anderes bieten bei Einsatz von Apple-Lösungen neues Umsatzpotenzial in den nächsten Jahren und Jahrzehnten von mindestens einer Billion (!) Dollar. Zum Vergleich: Momentan liegt der Umsatz bei knapp 230 Milliarden Dollar.

Dazu bandelt Apple sogar mit Erzrivalen wie Samsung und Amazon an. Die Fernseher der Koreaner sollen künftig Filme und TV-Sendungen aus der iTunes-Plattform (ohne Apple TV-Gerät) abspielen. Der Streaming-Dienst Apple Music läuft seit einigen Wochen (zunächst nur in den USA) auf den Echo-Lautsprechern von Amazon. Wurm oder Winner? Wetten Sie besser auf Letzteres!

 

Dienstag, 4. Januar 2022

Re-Evolution now!?

Re-Evolution, so beschreibt es Wikipedia ist „…die vorläufige Bezeichnung für das Phänomen,
dass von einer Spezies in der Evolution einmal erworbene, aber abgelegte Eigenschaften oder
Fähigkeiten reaktiviert werden können.“


Viele Menschen haben in den mechanisierten Organisationen, viele für die Zukunft 
wichtige Fähigkeiten verloren. Unternehmen wurden wie gut geölte Maschinen gesehen. Dieses Bild wurde aber für die Herausforderungen der VUKA/BANI-Welt untauglich. Weil der starre Rahmen, den eine Maschine bietet, einfach zu unflexibel ist um auf Herausforderungen einer, Brüchigen, Angsterzeugenden, Nichtlinearen und Inkonsistenten Welt zu reagieren. Ein „weiter so“ wird und darf es nicht geben. Ein rückwärts ohnehin nicht. Diese Welt beheimatet fast 8 Milliarden (7.948.118.519 Stand 2021) Menschen. Mit weiterhin steigender Tendenz.

Die voranschreitende Digitalisierung der Gesellschaft und der Arbeit, klingt für viel, gerade ältere Menschen bedrohlich. Und dieses Gefühl ist nicht völlig unbegründet. Jede Veränderung hat Opfer gefordert. Ein zentrales Opfer muss sie fordern. Der Mensch muss in die Bewegung kommen. . „Wer sich nicht bewegt, wird bewegt.“ Titelt ein Buch des Schweizers Dr. Kurt Weigelt, Direktor der IHK St.Gallen-Appenzell und trifft damit den Nagel auf den Kopf. 

Genau das ist die Erfahrung die ich immer wieder in meinem eigenen Leben, aber auch in den Biografien anderer Menschen als Konstante des Wandels entdeckt hatte. Wenn es sowas wie Schicksal, Fügung, Bestimmung, Berufung und/oder Lebensplan gibt (und ich glaube fest daran) dann ist es die Tatsache, dass Leben Veränderung bedeutet und dass man nur gegen den Strom an die Quelle kommt. 

Digitalisieren oder Liquidieren:

Die Digitale Revolution würde nach seriösen Schätzungen 50 – 60 % der heutigen Arbeitsplätze vernichten, doch sie wird auch diese Arbeitsplätze durch neue Arbeitsplätze ersetzen. Ich arbeite seit 30 Jahren in der Automatisierungstechnik und weiß aus eigener Erfahrung wie viele Arbeitsplätze die Automatisierungstechnik allein in Deutschland geschaffen hat und wie viele Arbeitsplätze durch Automatisierung in Deutschland erhalten wurden. Doch bietet jedes Ende auch die Chance eines neuen Anfangs. 

Und hier liegt mein Augenmerk:

Für Unternehmen rücken in diesem Zusammenhang völlig neue, oder sollte man sagen verkümmerte Fähigkeiten auf die Prioritätenliste.

  1. die Re-Evolution des Kunden
  2. die Re-Evolution der Kreativität
  3. die Re-Evolution der Kooperation im Unternehmen
  4. die Re-Evolution der Coopetition mit Wettbewerbern, Gesellschaft, Natur und Umwelt

Ein lieber Freund von mit hat bereits im Juli 2014 einen sehr fundierten Kommentar in einem Wirtschafts-Blog geschrieben.

Die Zukunft der Arbeit  By STEFAN PIETSCH on 20. JULI 2014 

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Montag, 3. Januar 2022

Kleine Einführung in das Thema New Work

Zusammenfassung Radikal Digital von Reinhard K. Sprenger 


XING-Vortrag - Frédéric Laloux - New Work - Beyond the Hype


Götz W. Werner - Die Treppe muss von oben gefegt werden


Gerald Hüther - Die Wiedererweckung von Intentionalität und Co-Kreativität

Zur Einstimmung ins Thema Digitalisierung

Ein sehr humorvoller aber auch sachlicher Vortrag des Experten für Zukunftsdenken, der Vordenker Prof. Dr. Gunter Dueck von 2016.


Ein sehr differenzierter Vortrag zum Thema Industrie 4.0 von 
Prof. Dr. Ing. Andreas Syska bei HLT 18 in Hamburg.


Was können Pflegeroboter bereits heute? Ein Beitrag des BR Fernsehen.



Digitale Dörfer


Sonntag, 2. Januar 2022

Die Digitale Revolution (Transformation 4.0) ist da, wenn auch noch nicht in Deutschland (?)


Eine große Anzahl von Experten sind sich einig, die Digitale Revolution (Transformation 4.0) wird die gleichen Effekt haben wie die Automatisierungswelle der 1980er und 1990er Jahre, nur noch deutlich stärker. 

Es wird 50-60% der heutigen Arbeitsplätze in den nächsten 10 - 15 Jahren nicht mehr geben. Bei dieser industriellen Revolution wird es nicht nur Arbeiter und sogenannte gering qualifizierte Jobs treffen. 

Die zentrale Frage lautet heute nicht mehr, "wird diese Entwicklung wirklich stattfinden"(?), die zentrale Antwort die es zu finden gilt lautet, "wie können wir diese Entwicklung noch maßgeblich mitgestalten und wie sieht eine Gesellschaft nach dieser Transformation aus"?

Ich lade Dich/Euch/Sie hiermit ein, einen konstruktiven Diskurs zu diesem Thema zu führen.


Über die Ängste, die Chancen, über neue Ideen.

Ich freue mich auf Dich/Euch/Sie.

Mit freundlichem Gruß,
Frank M. Schmiedel


Desaster mit Ansage? Viele fühlen sich abgehängt.

  In seinem aktuellen Buch, „21 Lektionen für das 21. Jahrhunderts“ schreibt der renommierte Historiker Yuval Noah Harari sehr eindrucksvoll...