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Mittwoch, 9. Februar 2022
Warum Musik mein Leben gerettet hat.
Da ich hier einen ganzheitlichen Blog schreibe will ich heute mal auf meine Passion Musik eingehen. Und das nicht nur weil sie ein fester Bestandteil meines Coaching Angebotes ist. Es geht mir eher darum zu vermitteln, warum Musik ein so fester Bestandteil meines Lebens und jetzt auch meiner Arbeit geworden ist.
Meine Kindheit und Jugend waren durch außergewöhnliche Gewalt in der Erziehung durch meine Eltern geprägt. Außergewöhnlich deshalb, da in meinem Umfeld eine Menge Kinder wohnten, deren meist akademisch gebildeten Eltern auch schon in den 1960er/1970er Jahren Gewalt als Mittel der Erziehung ablehnten. Ein Junge in der Nachbarschaft hatte sogar den Spitznamen „Papa Prügelpeitsch“ für meinen Vater erfunden.
Doch sicher war ich mit diesem Schicksal nicht allein, was die Auswirkungen auf die Seele eines Kindes auf keinen Fall abschwächt. Die Gewalt meines Vaters eskalierte so, dass ich mehr als einmal um mein Leben fürchten musste.
Wenn ich überlege, dass der Gesetzgeber erst im November 2000 den § 1631 BGB geändert hat, macht mich das Fassungslos.
§ 1631 Absatz 2 BGB lautet seitdem wie folgt:
Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.
Es herrscht also ein Verbot körperlicher Bestrafungen!
Doch nun zum eigentlichen Thema, der Musik. Es gehört auch zu den Wahrheiten, dass ich sowohl meiner Mutter als auch meinem Vater ein Talent für Musik zu verdanken habe. Die ständigen Erniedrigungen in meiner Ursprungsfamilie konnte ich so immer wieder über das positive Feedback beim Musizieren kompensieren.
Auf Grund von ADHS (das gab es aber 1969 noch nicht) war ich nach dem 5. Schuljahr Hauptschule auf der Abschussliste meiner Klassenlehrerin und sollte auf die Sonderschule.
Obwohl das abgewendet wurde, war mein Ruf auf dieser Schule legendär. Selbst der Direktor kannte bei hunderten Schülern zumindest meinen Nachnamen. Darüber kam er auch nicht hinaus als er den Mathematikunterricht übernahm nicht hinaus.
Als ein damals junger Lehrer, Gerhard Knoblauch meine Klasse als Musiklehrer übernahm erkannte er sofort das Potenzial dieser Klasse und baute eine Schülerband auf. Zum Schulfest 1974 stand ein Konzert unserer Band auf dem Programm und ich weiß bis heut, dass das Lied „O when the saints” einen Solo-Part für mich bereithielt.
Als ich ansetzte meinen Solo-Part zu schmettern stand dieser sonst so „harte Hund“ von Direktor mit Tränen der Ergriffenheit vor mir und ich konnte gar nicht begreifen was gerade geschehen war. So motiviert ging ich nach dem Konzert nachhause, um meinen Eltern zu eröffnen, dass ich eine Karriere als Musiker anstrebte.
Die einzige Reaktion, die ich bekam, war „Musik ist eine brotlose Kunst“. Lerne erst mal einen anständigen Beruf.
Zurück zu den positiven Auswirkungen von Musik. Ich zitiere hier wörtlich einen Beitrag des online Magazins lounge.concerti.de aus dem Jahr 2017
„Dass Chirurgen während einer Operation gerne klassische Musik hören, ist bekannt. Wer hätte aber gedacht, dass speziell die Werke von Bach und Mozart auf Ärzte und Patienten gleichermaßen eine positive Wirkung haben? Durch Zufall hat man in den 1990er Jahren in der Cleveland Clinic in den USA festgestellt, dass sich der Medikamentengebrauch während und nach einer Operation bis zu 30 Prozent reduziert, wenn klassische Musik gespielt wird.
Seitdem arbeitet das Neurological Institute der Klinik mit dem Cleveland Orchestra unter der Leitung des deutschen Dirigenten Franz Welser-Möst zusammen, um die positiven Auswirkungen klassischer Musik speziell auf Menschen mit Depressionen, Autismus und Schizophrenie zu untersuchen. „Mehr und mehr stellt sich heraus, dass Musik nicht nur ein emotionales, künstlerisches Ventil ist, sondern vielmehr auch spezifisch positive Wirkungen auf Gesundheit und Heilung haben kann“.
Ich kann nur mutmaßen wie mein Leben, ohne die Fähigkeit Gitarre zu spielen und zu singen gelaufen wäre, denn es gibt (zum Glück) keine 2. Versuchsanordnung. Sicher ist aber, dass ich in vielen depressiven Episoden mit Musik wieder in meine Mitte zurückgefunden habe. Dass das Schreiben meiner eigenen Songs und Texte immer auch ein Teil von Heilung für mich und meine Seele bedeutet hat.
Ich bin glücklich, dass ich jetzt endlich den Mut gefunden habe meine Musik zu einem Teil meiner Arbeit zu machen und als nächstes Projekt ein eigenes Album aufnehmen werde.
„Es ist nie zu spät für eine glückliche Jugend.“
Was Pythagoras, Albert Einstein und John F. Nash gemeinsam haben und warum Musik das Schicksal von John F. Nash hätte erleichtern können, erfahren Sie im nächsten Beitrag.
Bleiben Sie Wissensdurstig und schreiben Sie mir gerne einen Kommentar.
Für weitere Informationen zu meinem Angebot empfehle ich einen Blick auf meine neue Webseite www.frankmschmiedel.de.
Ich freue mich auf Sie.
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