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Mittwoch, 2. März 2022

Krieg kennt keine Sieger, keinen der gewinnt. WIN 4.0 konkret.




Kaum jemand im Westen hat es wirklich für möglich gehalten was am 24.02.2022 in den frühen Morgenstunden gegen 4:30 in der Ukraine passierte. Russische Truppen haben auf offizielle Anordnung des Kremlchef Wladimir Putin einen Auslandseinsatz in der Ukraine in den Regionen Luhansk und Donezk begonnen. Aber warum hatten es die meisten nicht für möglich gehalten? Weil wir gewohnt sind die Handlungen von Führung an rationalen Entscheidungen zu messen. Nun empfinden wir natürlich nahezu zwangsläufig das „rational“ was unseren eigenen Motiven entspricht.

Zu den gemeinsamen Motiven gehört aus Sicht des Westens die Beibehaltung der Macht- und Einfluss-Symmetrie wie sie sich nach Perestroika und Glasnost und dem darauffolgenden Zusammenbruch der UdSSR entwickelt hat. Was viele aber nicht sehen wollten ist die Tatsache, dass Wladimir Putin neben seinen psychopatischen Zügen als Aggressor längst neue (alte) Allianzen mit dem 2 asiatischen Großreich, mit China geschmiedet hat. Und ab hier wird sein Verhalten auch wieder rational.

Wenn man der für gewöhnlich gut informierten New York glauben darf, hat Putin China sogar vorab informiert (China Asked Russia to Delay Ukraine War Until After Olympics, U.S. Officials Say). Damit kommen wir zu einem wichtigen Puzzleteil, dass viele warscheinlich in diesem Konflikt noch gar nicht gesucht haben. Welchen Gewinn hätte China von einem Triumph Wladimir Putins? Nun, der seit Jahrzehnten schwelende Konflikt zwischen China und Taiwan weist eine Menge Parallelen zum Konflikt zwischen Russland und der Ukraine auf.

Könnte Putin im Handstreich die Ukraine „heim ins Reich“ holen ohne das es nennenswerten Widerstand des Westens gibt, wäre das geradezu eine Aufforderung für China, die Gelegenheit am Schopf zu packen und sich Taiwan einzuverleiben. All diese Sichtweisen sind keine Esoterik, sondern angewandte Spieltheorie.

Wie immer diese Konflikte weiter gehen, so bleibt doch festzuhalten, dass eines in der langen Geschichte der Menschheit nie gelungen ist. Noch nie wurde ein Problem durch Krieg dauerhaft gelöst. Das wird auch diesmal nicht der Fall sein. Einen Krieg zu beginnen war schon immer eine relativ einfache Sache, zumal man mit dem Aufbau einer virtuellen Bedrohung die Solidarität des eigenen Volkes erzwingen kann und das eigene Versagen verschleiern. Das wirkt aber nur für begrenzte Zeit.
Gewinnen können wir alle nur, wenn die G20 zu ihrem gemeinsamen Format zurück finden und ein Interessensausgleich zwischen Individuum/Gruppe/Wirtschaft und Staat erreicht wird für alle Länder. Konkurrenz ist tot. Es lebe die Coopetition.

Kurze Randbemerkung:
Wer sich die Sondersitzung des deutschen Bundestages am Sonntag, den 27.02.2022 angeschaut hat musste sich verwundert die Augen reiben. Der neue Bundeskanzler Olaf Scholz hat aufgezeigt was Führung in Krisenzeiten bedeutet und den Pazifismus seiner Partei und Teilen der Grünen abgeräumt und aufgezeigt, dass er bereit ist, die Bundeswehr innerhalb kurzer Zeit zu einer modern ausgerüsteten Armee zu machen. „Konservative“ Politik scheint in Deutschland nur SPD-Kanzlern möglich zu sein. Ein Indiz mehr, dass all diese Schablonen mit links und rechts bestenfalls auf die Sitzordnung im deutschen Bundestag passen aber nicht auf die Realpolitik.

Bleiben Sie Wissensdurstig und hungrig aufs Leben.

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