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Sonntag, 6. März 2022

Stürzt die (Schein) Heiligen Götter. Oder, was wir von Charles Darwin lernen können.



Seit 2001 beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema Führung. Interessanterweise war ich davor selbst schon sehr erfolgreich als Führungskraft tätig, hatte aber wieder den „sicheren“ Hafen einer Festanstellung im mittleren Management gesucht. Anfangs war ich Feuer und Flamme für meinen Job. Wie alle Kollegen. Auch und gerade, weil der Besitzer und Geschäftsführer des Familienunternehmens ein sehr genialer Innovator war und ist. Doch als auf Grund einiger persönlicher Turbulenzen meine Gefolgschaft etwas aus dem Tritt kam, durfte ich eine andere Seite dieser „One-Man-Show“ kenne lernen.

Eine Persönlichkeit die seit vielen Jahren weltweit und über weltanschauliche Grenzen den Nimbus des Unternehmer Stars geniest ist Elon Musk. Vielen scheint er schon als Gottheit zu gereichen, weil er seine Ziele so unerbittlich verfolgt. Selbst die Grünen bekommen schon mal glänzende Augen, wenn vom Messias der elektrischen Mobilität die Rede ist.

Ohne die Verdienste von Elon Musk in Abrede stellen zu wollen, wo Licht ist, ist auch Schatten. Je größer das Licht, um so größer der Schatten. Immerhin hat es im neuen Teslawerk bei Berlin eine Betriebsratswahl gegeben. Nun bin ich spätestens seit einem Einsatz bei VW in Wolfsburg kein großer Freund von Gewerkschaften, erkenne aber ihre gesetzlich garantierte Stellung an.
Elon Musk hat sich für die in Deutschland ansässige Automobilindustrie eine Sonderrolle erkämpft. Während die IG Metall in Wolfsburger VW-Konzern mehr zu sagen hat als das Management hat Elon Musk dem bereits vorgebaut.

„Die Tesla-Belegschaft hat zügig einen Betriebsrat gewählt. Das Ergebnis zeigt: Das Management des amerikanischen E-Auto-Herstellers hat es schlau angefangen, die IG Metall auf Sparflamme zu halten.“ titelt die Stuttgarter Zeitung vom 04.03.22

"Ich würde eher Selbstmord begehen als zu scheitern"

Es ist kein Zufall, dass solche Menschen nur bedingt Begeisterung für Mitbestimmung und Arbeitnehmerschutz mitbringen. Erstens haben sie selbst selten erlebt, wie es sich auf Dauer mit dem Status „abhängig beschäftigt“ lebt und eher öfter liegt diesem Erfolg eine Narzisstische Persönlichkeit zu Grunde. Unbeherrscht und cholerisch soll er sein und mir viel er negativ mit der Aussage auf, "Ich würde eher Selbstmord begehen als zu scheitern". Wer so nahe am Wahn ist, sollte nicht als Vorbild dienen.

Um jetzt keinen falschen Eindruck zu hinterlassen. Es ist wichtig, dass wir Visionäre wie Elon Musk, Steve Jobs, oder viele tausend andere haben. Warscheinlich muss man sogar die Grenze zum Wahnsinn überschreiten, um wirklich geniale Entdeckungen zu machen, siehe John F. Nash. Ich warne nur davor solche Menschen, wie übrigens alle Menschen auf ein Podest zu stellen und als alleine leuchtende Nordsterne zu verehren.

Was man von Charles Darwin lernen kann? Seine „goldene Regel“:
„Schenke jenen Fakten die meiste Aufmerksamkeit, die Deinen Überzeugungen widersprechen.“

Für die Zukunft ist das Modell „One-Man-Show“ ein Auslaufmodell. Das wird Elon Musk vermutlich noch zu seinen Lebzeiten erfahren. Wenn die Digitalisierung in vollem Umfang das Mobilitäts-Konzept der Gegenwart durch selbst fahrende Taxis ersetzt das dann Google weltweit in überschaubarer Menge bauen lässt, dann ist nicht nur das Geschäftsmodell der deutschen Automobilindustrie gestorben, sondern auch der Traum von Giga-Factory’s.

Die Skills der Zukunft, die uns über die Möglichkeiten von KI und Roboter erheben heißen:
  • Business Mindset
  • Fehlerkultur
  • Kundenzentrierung
  • Kreativität und Innovation
  • Freude an Komplexität
Diese Skills beschreiben nicht nur das Toolkit für Leadership, dass müssen in Zukunft alle Mitarbeiter eines Unternehmens mitbringen oder lernen. Dezentrale Intelligenz oder auch Schwarmintelligenz ist nicht nur die Voraussetzung für Open-Source-Projekte und sichere deterministische Automatisierungsnetzwerke, sondern der Nährboden, ohne den das Unternehmen der Zukunft seine Existenzberechtigung verlieren wird.

Bleiben Sie Wissensdurstig und hungrig aufs Leben.

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